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Änderungen dank Corona?

Die schlechten Arbeitsbedingungen auf den industriellen Großschlachthöfen in Deutschland sind seit Jahren bekannt: unzureichende Bezahlung, überlange Arbeitszeiten, Mängel beim Umgang mit Krankschreibungen, Urlaubsansprüchen und bei der Unterbringung der oft aus Osteuropa stammenden Werkvertragsbeschäftigten. Wer dagegen etwas unternehmen wollte, musste sich mit einem "langen Atem" rüsten, denn Verbesserungen waren beziehungsweise sind nur schwer zu erreichen. 

Die massenhafte Erkrankung von Werkvertragsbeschäftigten auf Schlachthöfen mit Corona quer durch die Republik sorgt nun endlich für die gebührende Aufmerksamkeit in den Medien und bei der Politik. Und so endete die aktuelle Stunde der Bundesregierung vom 13.05. mit dem Versprechen rasch zu handeln, u.a. mit strengeren und bundeseinheitlichen Regelungen für Kontrollen. 

Mehr Kontrollen fordert auch das Schleswig-Holsteiner Bündnis für eine Verbesserung der Bedingungen von WerkvertragsarbeiterInnen in der Fleischindustrie, zu dem der KDA gehört. Schon mehrfach hat das Bündnis darauf hingewiesen, dass dafür sowohl rechtliche Lücken zu schließen sind, aber auch genügend Personal vorhanden sein muss. Wieviel Regelungsbedarf es gibt und was in der Vergangenheit leider versäumt wurde, fasst Rüdiger Granz, Fachkraft für Arbeitssicherheit und längjähriger Wegbegleiter des KDA in seinem Artikel "Billige Arbeitskräfte, billiges Fleisch" zusammen. Der Artikel ist in der Märzausgabe der Zeitschrift "Gute Arbeit" erschienen. Vielen Dank an den Bund-Verlag und an den Autor für die Möglichkeit, ihn hier zu veröffentlichen.

Den Artikel finden Sie hier.

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